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LandschaftsSchutzVerein Hagen/Lieme e.V. gegründet

Aus der Bürgerinitiative wurde der LandschaftsSchutzVerein Hagen/Lieme e.V. gegründet.

In neuem Gewand und rechtlicher Form, doch mit unverändertem Anliegen und Zielsetzung, behält der LSV Hagen/Lieme (LandschaftSchutzVerein Hagen/Lieme e.V.) die Entwicklungen rund um die „Sanierung und Modernisierung“ der Wurfscheibenanlage in Hardissen-Lückhausen kritisch im Auge. Besonderes Augenmerk gilt dem notwendigen, hoffentlich minimalen, Sicherungsbauwerk, welches sowohl für Sie als Bürgerinnen und Bürger, als auch für unsere Umwelt von Bedeutung ist.

Nachdem die Bürgerinitiative erfolgreich dazu beigetragen hat, dass die örtliche Politik und Presse sich intensiver mit den Auswirkungen der Erweiterungsplanungen der Schießanlage befasst haben, wurde nicht im November 2022 das gemeindliche Einvernehmen versagt. Es wurde zudem ein eigenes Rechtsgutachten eingeholt.

Es gibt eine entschiedene und parteiübergreifende Ablehnung in der Stadt Lage, welche durch den Rat und die Verwaltung verteidigt werden muss.

Die Entscheidungsfindung liegt weiterhin beim Kreis Lippe.

Die Bürgerinitiative hat sich mittlerweile zu einem gemeinnützigen Verein gewandelt. Der LSV widmet sich dem Schutz der Natur und Landschaft, insbesondere im Kontext des Baus und Ausbaus von Schießanlagen und der Versiegelung von Flächen. Aktuell ist das Hauptziel, den Ausbau der bestehenden Schießanlage in Hardissen-Lückhausen zu verhindern.

Unabhängig von der Entscheidung zur Schießanlage fordert der LSV eine zeitnahe, umwelt- und landschaftsverträgliche Sanierung des hochbelasteten Bodens. Hierbei ist die Verhältnismäßigkeit für ein Projekt dieser Größenordnung einzuhalten.

Die Wetterereignisse der letzten Monate insbesondere am 22. Mai 2023, haben eindrücklich aufgezeigt, dass es notwendig ist, eine umfassende Lösung zu finden, die nicht nur den Schützen, sondern vor allem auch der Umwelt gerecht wird. Besonders der Ortsteil Hagen und die Innenstadt von Lage haben im Mai am eigenen Leib erfahren, wie unberechenbar die Natur auf menschliche Eingriffe reagieren kann. Daher wird es die Aufgabe des LSV sein, jegliche Entwicklungen solcher Projekte im Blick zu behalten, auf Missstände hinzuweisen und deren Behebung einzufordern.

Der LSV verfügt über eine Reihe sehr aktiver und engagierter Mitglieder, die sich voll und ganz für die Ziele des Vereins einsetzen. Wenn auch Sie einen Beitrag leisten möchten, ist dies nicht zwangsläufig mit Zeitaufwand verbunden. Eine Mitgliedschaft im Verein oder eine einmalige oder regelmäßige Spende ist ebenso hilfreich.

Weitere Informationen, den Mitgliedsantrag, ein SEPA-Lastschriftmandat sowie die Vereinssatzung finden Sie auf unserer Webseite:

www.lsv-hagen-lieme.de.

Für unsere Umwelt. Für unsere Landschaft.

Der LandschaftsSchutzVerein Hagen/Lieme e.V.

Stand Juni 2023

Nachdem es heftige Regenfälle in Lage, insbesondere auch in Hagen gab, haben wir die Städte Lage, Bad Salzuflen und Lemgo sowie den Kreis Lippe hinsichtlich der Situation des Schießstandes um Stellungnahme gebeten.

Als frühere Bürgerinitiative Lage-Hagen haben wir bereits von Anfang an darauf hingewiesen, dass Handlungsbedarf für die Sanierung des Schießstandes Lückhausen besteht und ein Z2 Wall nur eine Verschlimmbesserung darstellt.
Bisherige Gutachten haben diese potenzielle Bedrohung eines Starkregens aus unserer Sicht nicht ausreichend berücksichtigt, sondern gingen stets von optimalen Bedingungen aus.

Das Starkregenereignis im Mai 2023 hat jedoch gezeigt, dass solche Extremwetterereignisse sehr wohl zu Überschwemmungen führen können und den kontaminierten Boden mit Wurftaubenresten und Bleischrot wegspülen.
Die Starkregenkarte des Kreises Lippe hat diese Möglichkeit bisher nicht ausreichend in Betracht gezogen, obwohl sie sicherlich auch bei den Bewertungen berücksichtigt wurde.

Es ist beunruhigend, sich vorzustellen, was mit der geplanten Wallanlage während der Bauzeit geschehen wäre.
Es ist wahrscheinlich, dass dieser Wall, der hauptsächlich auf Z2-Boden aufgeschüttet wurde, den Ereignissen nicht standgehalten hätte.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, was mit dem weggespülten und kontaminierten Boden geschieht.
Sowohl jetzt ganz akut aufgrund des bisher völlig ungeschützten Boden aber auch zukünftig, da ja insbesondere das Schießfeld durch zusätzliche Versiegelungen massiver betroffen sein wird.
Ebenso das Rückhaltebecken.

Wir möchten daher gerne wissen welche Maßnahmen in Bezug auf den derzeit vor Ort befindlichen und seit Jahren nicht sanierten sondern weiterhin zusätzlich belasteten Boden ergriffen wurden, insbesondere im Hinblick auf das Starkregenereignis.

Werden nun zeitnahe Sicherungs-Maßnahmen ergriffen?
Gibt es zusätzliche Auflagen um zukünftige Ereignisse in Ihren Auswirkungen abzumildern?
Gibt es zusätzliche Messungen, um die Belastung der Gewässer zu überwachen?

Es ist bekannt, dass Wurfscheibenreste und somit auch Erdreich weggespült wurden, zum Beispiel in den Bachlauf welcher in die Bega und sodann ins Heilquellen- und Trinkwaserschutzgebiet Bad Salzuflen führt.
Als Landschaftsschutzverein Hagen-Lieme möchten wir nochmals nachdrücklich darauf hinweisen, dass diese speziellen Situationen bei Ihren Entscheidungen zur Sanierung berücksichtigt werden sollten.

Es ist wichtig, die Auswirkungen von Starkregenereignissen angemessen zu berücksichtigen und in die Gesamtbetrachtung einzubeziehen.

Eine Antwort haben wir bisher nicht erhalten.

Es ist ruhig – aber es geht weiter.

Derzeit ist es relativ ruhig, bis auf die Sportschützen, die weiterhin jede Woche Blei in die Felder schießen.

Aber im Hintergrund wird ein weiteres Rechtsgutachten erstellt und die Bürgerinitiative gründet einen Verein. Denn es ist egal ob es ein großes oder kleines Sicherungsbauwerk geben wird, es wird wichtig sein, dieses im Blick zu behalten und dafür zu sorgen, dass es tatsächlich regelmäßig gewartet und kontrolliert wird – nicht, dass nicht nur Gras sondern ganze Bäume darüber wachsen und mit Ihren Wurzeln die Folie zerstören.

Unterstützen Sie uns!
Werden Sie Mitglied: http://www.lsv-hagen-lieme.de/Aufnahmeantrag_Entwurf.pdf

Ein aktueller Artikel der LZ dazu:
https://www.lz.de/lippe/lage/23519219_Wurftaubenanlage-Entscheidung-nach-den-Osterferien.html

Bürgerinitiative Hagen lud zur Infoveranstaltung „Wurfscheibenanlage“ ein

Am 6. Februar hatte die Bürgerinitiative Lage-Hagen zu einer Infoveranstaltung zum Neubau der Wurfscheibenanlage in Lage-Hagen eingeladen. Ort der Veranstaltung war die Albert-Schweitzer-Schule in Hagen.

Ziel dieser Veranstaltung war, die betroffenen Bürger aus Lage, Hagen-Hardissen, Lieme und Waddenhausen über die geplante Modernisierung, den aktuellen Stand, Gespräche mit dem Wurfscheibenclub und die Folgen des geplanten Projekts zu informieren.

Es zeigte sich auch an diesem Abend, dass das Projekt als solches aber auch in seiner Dimension, der Öffentlichkeit nur unzureichend bekannt ist.

Das Areal in Lückhausen ist durch den Betrieb als Schießplatz seit 1975, laut Antragsteller u.a. mit 90 Tonnen Bleischrot und 1 Million zerschossener Wurfscheiben (nur bis 1995) verteilt in mehr als 21.500 Kubikmetern vergiftetem Boden, stark kontaminiert.

Im Auftrag des Umweltministeriums NRW wurde die Anlage 2015 untersucht. Das Ergebnis: Höchste Gefahren-Kategorie 4 für Menschen und Pflanzen! Neben der Gefahr, die durch dieses Sicherungsbauwerk in direkter Nähe zu Trinkwasserschutz- und Heilquellgebieten für Jahrzehnte ausgehen wird, kommen die Gefahren während der achtjährigen Bauzeit hinzu.

Kosten der Sanierung für die Steuerzahler möglichst gering halten

Die Bürgerinitiative möchte erreichen, dass eine umweltgerechte Sanierung, statt einer Verschlimmbesserung der Schießanlage als Geschäftsmodel, umgesetzt wird. Dazu gibt es einige Alternativen, die bereits aufgezeigt wurden. Deshalb fordert sie eine dauerhaft wirtschaftliche Sanierung und Beseitigung der bestehenden Umweltgefahr.
Hierbei müssen insbesondere die Baunebenkosten und die Folgekosten, die jeweils durch die Allgemeinheit gezahlt werden müssen, berücksichtigt werden. Der Neubau mit einem Z2 Wall ist keinesfalls die für die Steuerzahler günstigste Alternative.

Die sachlichen Ausführungen der BI-Redner, Thomas Werning und Andrej Rades wurden interessiert aufgenommen und bewegten so manchen Zuhörer zu besorgten Fragestellungen.

Die BI-Mitglieder beantworteten diese Fragen im Rahmen ihres Wissenstands sachlich und informativ.

Aus der Bürgerinitiative wird in Zukunft ein Verein unter dem Namen „Landschaftsschutzverein Hagen/Lieme e.V. entstehen. Dieser befindet sich zurzeit in Gründung. Darüber wurde ebenfalls informiert. Wer Interesse hat, Mitglied zu werden, konnte sich direkt einen Aufnahmeantrag mit nach Hause nehmen. Zu finden ist der Aufnahmeantrag auch auf der Internetseite www.keine-Z2-Deponie.de.

Weiterhin hoher Informationsbedarf

Die Infoveranstaltung stieß bei den Bürgern auf sehr reges Interesse. Die Aula der Albert-Schweitzer-Schule war bis auf den letzten Platz gefüllt. Es zeigte sich, dass noch erheblicher Informationsbedarf bei den Bürgerinnen und Bürgern besteht. Das erklärte Ziel des Vereins ist es, auch in Zukunft zu recherchieren, aufzuklären und zu informieren.

Nähere Informationen:

Bürgerinitiative Lage-Hagen

c/o Thomas Werning

werning.com GmbH

Dieselstraße 12, 32791 Lage

Update02.01.2022

In der letzten Ratssitzung des Jahres 2022 ist das Thema erneut kurzfristig auf die Tagesordnung genommen worden.
Im Ergebnis soll nun Anfang des Jahres 2023 (Januar?) in einer Sitzung darüber abgestimmt werden, dass die Stadt Lage ein eigenes Rechtsgutachten zur Prüfung der Privilegierung in Auftrag gibt um das Versagen des gemeindlichen Einvernehmens nachträglich verschärft zu Begründen.

Und die Kosten?

Von den verschiedenen Sanierungsmöglichkeiten scheinen ja nur noch zwei möglich zu sein. Die sichere Entsorgung auf einer entsprechenden Deponie und die Reinigung des Bodens scheinen ausgeschlossen worden zu sein.

Welche Kosten entstehen aber nun für die Allgemeinheit wenn der Z2 Wall/die Erweiterung der Schießanlage genehmigt oder nicht genehmigt wird?

Denken wir das mal durch:

Keine Genehmigung für Z2 Wall und die jetzt geplanten Erweiterung und Modernisierung der Schießanlage:

Die hochgradig verseuchte Erde muss in einen Sicherungsbau verbracht werden.
Das ist ein bekanntes Verfahren. Mehrere Beispiele gibt es. Direktes Beispiel Lemgo Lüerdissen.

Kosten ca. unter 1 Million (In Lemgo Lüerdissen war es nur ein Drittel an Erde welche gesichert werden musste).

Zahlen muss der Verursacher (Club, Grundstückeigentümer).
Bei 20 Mitglieder (und einer Durchgriffshaftung?) wären das 50.000 Euro je Person.
Viel Geld, aber machbar. Zumal aufgrund der massiven Umweltverschmutzung.
Aber auch rein für den/die Grundstückbesitzer dürfte das machbar sein.

Aber sicherlich durften und konnten die Verursacher hier auf die Genehmigung, die bis heute nicht widerrufen wurde, setzen.

Im schlechtesten Fall:
Das „kleine“ Sicherungsbauwerk muss durch die Allgemeinheit finanziert werden.

Vorteil:
So gut wie Keine Nebenkosten, wenig Folgekosten.


Z2 Wall und Bau der geplanten Erweiterung und Modernisierung der Schießanlage wird genehmigt:

Bau finanziert sich über den Z2 Boden. Es bleibt Gewinn von ca. über 12 Millionen.
Wo geht dieser hin? Gewinnverteilung ja, Haftungsteilung nein?

Hohe Nebenkosten welche die Allgemeinheit zahlt:
Verlegung der jetzigen Gaspipeline
Ertüchtigung und Sanierung von Zubringerstraßen

Was passiert nach 8 Jahren?
Genehmigung wird widerrufen da zu wenig Jagdausbildung? > Verein löst sich auf?
Verein nicht mehr existent weil keine Jugendarbeit/neuen Mitglieder? > Verein löst sich auf?Folgekosten zu hoch? > Verein löst sich auf?

Folgekosten müssen also von der Allgemeinheit getragen werden müssen.
Folgekosten sind bei diesem Ewigkeitsbauwerk erheblich:

  • Permanenter Rückschnitt und Freihalten von zu viel Bewuchs (Wurzeln)
  • Große versiegelte Fläche > Regenwasserkanäle rund um das Bauwerk müssen freigehalten werden
  • die Sandfilteranlage muss regelmäßig gereinigt/gewartet werden, Entsorgung von Bleiresten etc.
  • Permanente Kontrolle und Reparatur des gesamten Bauwerks

Dazu kommen natürlich die ganz allgemeinen Kosten:
Krank durch Lärm, Stress durch Schwerlast-LKW…

Was man hier auch sehen muss, seit knapp 10 Jahren (20% des Bestands) erfolgt die Umweltverschmutzung bewusst und mit Vorsatz – unter Duldung der Behörden.

Egal welches der beiden o.g. Konzepte für die Sanierung irgendwann umgesetzt wird:
Die weitere Verschmutzung muss sofort beendet werden! Kein schießen mehr mit Bleihaltiger Munition wenn diese nicht sicher aufgefangen werden kann.

Zudem muss unmittelbar mit der Sanierung/Sicherung begonnen werden. Bevor das nächste Starkregenereignis den kontaminierten Boden in die Bega spült.

Nur auf die Baukosten zu schauen ist eine Milchmädchenrechnung.

Es kommen Neben- und Folgekosten hinzu welche die Allgemeinheit zahlt.
Diese müssen dauerhaft möglichst gering gehalten werden, jedoch so, dass das möglichst kleine Ewigkeitsbauwerk sicher ist.